Robert Frank im Porträt: Vom Jugendspieler über den Fan hin zum Manager
Eine echte Ikone des FSV Stadeln wurde am vergangenen Sonntag für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Die Rede ist von Robert Frank, der sich in den vergangenen Jahren nicht nur einen Namen in Stadeln, sondern im gesamten mittelfränkischen Amateurfußball gemacht hat. Vielen ist er ein Begriff, Viele mögen ihn, Vielen bleibt er in Erinnerung. Doch die Wenigsten kennen Robby wirklich.
Als seine zweite Heimat beschreibt Robert Frank den FSV, viermal pro Woche sei er mindestens auf dem Sportplatz. „Die meiste Zeit meines Lebens widme ich dem FSV Stadeln“, sagt Robby, der heute als Manager und Scout in Personalunion fungiert. Diese mittlerweile unzertrennbare Verbindung zwischen Robby und seinem Verein begann vor über 25 Jahren. Der damals Neunjährige ging mit seinen Freunden zum FSV. Von der E- bis zur C-Jugend schnürte er gar die Fußballschuhe für den FSV und lief im Stadelner Dress auf. „Schnell war ich nicht wirklich, am Ball konnte ich was, im Zweikampf war es eher durchwachsen“, beschreibt Robby seine fußballerischen Fähigkeiten. „Für drei Tore hat´s gelangt“, kennt der 35-Jährige die Statistik. Danach musste er seine noch junge Karriere auf dem Platz aufgrund seiner Größe allerdings beenden. Heute misst der gebürtige Stadelner 1,36 Meter.
Seiner Begeisterung für den FSV tat das keinen Abbruch. „Ich war auch weiterhin immer auf dem Sportplatz, durfte bei allen Jugendmannschaften noch mit trainieren und wurde ein treuer Fan.“ Seinem Nachbar, der in der A-Jugend spielte, schaute er regelmäßig zu. „Ich habe jedes, wirklich jedes Spiel gesehen“, erinnert er sich. Aus seinem Fan-Dasein wurde mehr. „Spieler wie Tobias Wölfel, Manuel Vigas oder Dominik Pöllmann sind zur 1. Mannschaft aufgerückt – und ich bin eben mit.“ Nunmehr war Robby nicht mehr „nur“ Fan, sondern wurde – wie er es nennt – quasi Vermittler und Betreuer. „Ich habe Leute angesprochen – auch beim Weggehen – und habe sozusagen Werbung für den FSV gemacht. So hat eigentlich alles angefangen“, schildert er seine Anfänge als Scout. Die Zusammenarbeit mit Thomas „Tek“ Reiser, damaliger Trainer der 1. Mannschaft, sei größer geworden. „Irgendwann hat auch Rudi Hirschmann das alles abgesegnet. Von da an war ich richtig im Team involviert“, freut er sich noch heute.
Er sei nicht „auf´s Maul gefallen“, könne Leute überzeugen und sei vor allem eines: emotional. So emotional, dass er bei einer Niederlage bis Dienstag schlechte Laune habe, bei einem Sieg gehe das Grinsen über das ganze Gesicht. „Das hat mir eigentlich immer sehr geholfen.“ Einen großen Anteil daran hätten auch seine Eltern, er sei trotz seiner Körpergröße selbstbewusst erzogen worden, habe bewusst immer „normale“ Schulen besucht und wollte aus seiner Kleinwüchsigkeit nie ein größeres Thema machen als sie für ihn ist. Dennoch: „Klar habe ich auch Mobbing erfahren. Aber ich hatte immer gute Freunde“, erzählt Robby. Das Schöne in Stadeln sei auch, dass ihn keiner schräg angucke. Woanders käme das durchaus vor.
So selbstbewusst Robert Frank durchs Leben geht, so schwer sei seine Zeit vor und während seiner Ausbildung gewesen. Eine Absage nach der anderen habe er bekommen. Also machte er seine Ausbildung als Bürokaufmann im Berufsbildungswerk für Körperbehinderte. „Ich wollte dort hinschmeißen, denn ich habe mich eigentlich nicht als eingeschränkt oder behindert gesehen. Das war nicht leicht für mich“, blickt er zurück. Ein Angebot von Hermann und Michi Lang – heute beide im Vorstand des FSV – habe die damalige Situation verändert. „Sie haben mir angeboten, meine Ausbildung bei ihnen in der Firma fertig zu machen. Wie dankbar ich den beiden bin, kann ich eigentlich nicht beschreiben“, sagt Robby heute. „Fußball verbindet, dem ganzen Verein verdanke ich sehr, sehr viel.“
25 ereignisreiche Jahre, in denen sich auch der Verein verändert hat, liegen also hinter ihm. Die Infrastruktur des Vereins sei „für die Zukunft mittlerweile sehr gut aufgestellt. Es tut sich einiges“. Vor allem sei es aber der kontinuierliche Aufstieg von der Kreisklasse über die Kreisliga bis in die Bezirksliga, der ihm neben dem Aufstieg in die Landesliga besonders in Erinnerung bleibt. „Der Moment des Abpfiffs im Relegationsspiel gegen Süd war der Wahnsinn. Die Landesliga war immer mein Wunsch“, schwelgt Robby in Erinnerungen. Er sei glücklich über das Vertrauen, beim FSV mithelfen zu dürfen und den Verein erfolgreich zu gestalten.
Beim Blick in die Zukunft zeigt sich Robert Frank dennoch bedeckt. Sicher sei zumindest, dass er dem Verein immer treu sein werde. „In welcher Art und Weise wird man sehen. Die alte Generation, mit der ich quasi den Weg gegangen bin, hört nach und nach auf. Das ist normal, aber natürlich schade. Man hat gemeinsam so viel erlebt, nun kommen Neue nach“, beschreibt er die Entwicklung innerhalb seines FSV.
Neben Robert Frank können auch etliche weitere Mitglieder auf eine langjährige FSV-Mitgliedschaft zurückblicken. Unser 1. Vorstand Hermann Lang und Ehrenpräsident Rudi Hirschmann ehrten alle Jubilare, die seit 25, 40, 50, oder 60 Jahren – und somit teilweise seit der Gründung im Jahr 1958 – im Verein sind. Auch der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und Vertreter des BFV zollten den Mitgliedern mit kurzen Reden ihren Respekt.
Der gesamte Verein möchte sich von Herzen bei allen Jubilaren für die Treue und Hingabe zum FSV Stadeln bedanken!